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  Der Religionsphilosoph Prof. Martin Buber  
           
   

 

Begegnung Martin Bubers mit Dag Hammarskjöld

Einfügen! Anschrift und Bild S. 82

Dear Professor Buber,

You do not know me personally, but I am afraid you have not been able to escape knowing about me.
My reason for sending you these lines is tht I just read the newly published American edition of your collection of essays, Pointing the Way”.
I wish to tell you how strongly I have responded to what you write about our age of distrust and to the background of your observations which I find in your general philosophy of unity created “out of the manifold”. Certainly, for me, this is a case of “parallel ways”.
Once in a while I have my way to Jerusalem. It would, indeed, give me very great pleasure if on a forthcoming visit I my call on you.


Yours sincerely,


Dag Hammarskjöld.

Briefauszug Hammarskjölds an Martin Buber vom 16. April 1958

 

Bücher als Brücke von Mensch zu Mensch. Anfang 1958 erscheint Bubers Essay-
Sammlung »Pointing the Way«. Der Autor ist zu Vorlesungen in
Princeton. Am 18. April lädt Hammarskjöld Buber ein, ihn in der UNO zu besuchen. Im Mai kommt der Religionsphilosoph. Für beide scheint es eine besondere Art von "Pfingstbegegnung" gewesen zu sein.
Martin Buber schreibt 1962 in seiner Nachruf-Rede »Erinnerung an
Dag Hammarskjöld« für den Schwedischen Rundfunk:

»Als wir dann in New York in dem Haus der merkwürdigerweise so genannten United Nations zusammenkamen, zeigte es sich, dass es uns beiden in der Tat um das Gleiche ging: ihm, an dem vorgeschobensten Posten internationaler Verantwortung stehend, und mir in der Einsamkeit eines Geistesturmes, der in Wahrheit ein Wachposten ist, von dem aus man alle Fernen und Tiefen der planetarischen Krise zu erspähen hat. […] Damals, im Haus der Vereinten Nationen einander gegenübersitzend, erkannten wir beide, Dag Hammarskjöld und ich, was es im Grunde war, das uns miteinander verband. Aber ich spürte, ihn anschauend und anhörend, noch etwas, das ich mir nicht zu erklären vermochte, etwas Schicksalhaftes, das irgendwie … mit seiner Funktion in dieser Weltstunde zusammenhing. […] Im Januar 1959 besuchte mich Hammarskjöld in Jerusalem. Im Mittelpunkt unseres Gespräches stand das Problem, das mich im Laufe meines Lebens immer wieder beansprucht hat: das Scheitern des geistigen Menschen in seinen geschichtlichen Unternehmungen.«
Der Mensch auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens, auf dem logotherapeutischen Weg nach "Jerusalem". Für manche Menschen "endet" die Sinnsuche auf der Kreuzstätte Golgatha. Im September 1961 hieß Golgatha für Dag Hammarskjöld Ndola (Stadt in Sambia), der Ort des Abschusses seines Flugzeugs.

Literarische Zeichen als Arbeit am Weg. Zuletzt übersetzte Hammarskjöld
im Flugzeug Teile aus Martin Bubers »Ich und Du«. Auf
Seite 54 (Reclam) schreibt Buber, dass, wo es kein bequemes Weiter
und kein ängstliches Zurück mehr gibt, nur noch das unerhörte Hindurch
bleibt: der Durchbruch in den Bereich des Transzendenten, in
den Bereich der Begegnung und der Kommunikation der Ich-heit
mit der Du-heit. »Werden wir den Weg bis ans Ende gehen müssen,
bis in die Probe der letzten Finsternis?«

 

Dear Professor Buber,

Yesterday I got your kind letter and also the last German edition of „Ich und Du“ with the Postscript. I am certain that I am reading you correctly if I see reflected in your reply a silent “Aufruf” that I try a translation of this keywork, as decisive in its message as supremely beautiful in its form.

Briefauszug Hammarskjölds an Martin Buber vom 26. August 1961

 

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